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Heim des hl. Karl Borromäus
Vier Welten unter einem Dach



DIE WELT DER ALTEN UND KRANKEN

DIE WELT DER ORDENSSCHWESTERN

DIE WELT DER ZIVILEN MITARBEITER

DIE WELT DER FRAUEN IM VOLLZUG

Ein kurzer Blick in die Geschichte:
Lothringen, nach dem Dreißigjährigen Krieg von Elend, Hunger und Seuchen geplagt ... die menschliche Solidarität schafft spontan kleine Hoffnungsinseln, aus der kleinen Gruppe der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus in Nancy wird eine größere Gemeinschaft, die sich auch in Prag niederlässt und hier als ihre zweite Wirkungsstätte das Krankenhaus Pod Petřínem sowie die Anstalt Řepy gründet. Hier werden Kinder und Erwachsene sowie 83 Jahre lang auch Frauen im Strafvollzug betreut. Dann werden die Aktivitäten für weitere 40 Jahre durch das kommunistische Regime gewaltsam unterbrochen und die Ordensschwestern  ins Grenzgebiet geschickt. Nach der sog. samtenen Revolution kehren die Schwestern zurück, um sich um Bedürftige – kranke und alte Menschen zu kümmern und gleichzeitig in Anknüpfung an die Tradition mit verurteilten Frauen zu arbeiten.


Das Heim heute:
Das Heim des hl. Karl Borromäus ist eine kirchliche Einrichtung, die vier Welten zusammenbringt und dadurch ein einmaliges Projekt darstellt. Die vier Welten – Ordensschwester der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus, ältere und kranke Menschen, verurteilte Frauen und zivile Mitarbeiter – treffen sich hier, um sich gegenseitig zu helfen und zusammen zu arbeiten.

Die Berufung des Heimes ist die Betreuung alter und kranker Menschen. Diese Berufung erfüllen wir durch soziale und medizinische Leistungen im Rahmen einer stationären Behandlung oder die Tagesbetreuung in unserer Tagesstätte. Auf die Bettenstation werden vorübergehend kranke oder pflegebedürftige Patienten aufgenommen, die momentan nicht von ihrer Familie gepflegt werden können. So werden im Jahr auf der Station mit 92 Betten über 400 Patienten betreut, deren Familien so eine wichtige Hilfe in einer schwierigen Situation erhalten.


1. DIE WELT DER ALTEN UND KRANKEN
Soziale Entlastungspflege für Senioren
Viele Familien, die ihre Angehörigen pflegen, kommen zuweilen selbst in eine Situation, wo sie  vorübergehend nicht in der Lage sind, sich um den Pflegebedürftigen zu kümmern oder einfach nur eine Auszeit brauchen, um neue Kräfte für den Pflegealltag zu schöpfen. Oder es muss eine bestimmte Zeit überbrückt werden, bis der Pflegebedürftige in eine Dauerpflegeeinrichtung aufgenommen werden kann. Genau dafür ist die Entlastungspflege gedacht. Der alte Patient erhält während seines Aufenthalts in unserer Einrichtung neben einer Komplettbetreuung und medizinischer Behandlung auch grundlegende Rehabilitationsleistungen und pflegeergänzende Aktivierungsmaßnahmen wie Ergotherapie und Kulturprogramme, wird bei der Selbstpflege unterstützt und seelsorgerisch betreut. Dabei werden seine individuellen Bedürfnisse berücksichtigt.

Gesundheitspflege für Senioren
Für Patienten, die nicht mehr eine akute ärztliche Versorgung benötigen, aber noch gepflegt werden müssen, bieten wir Nachbehandlungs- und Rehabilitationspflege. Unsere Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten bemühen sich, den Gesundheitszustand der Patienten soweit wieder herzustellen, dass sie entweder in ihre gewöhnte Umgebung zurückkehren oder   in eine Dauerpflegeeinrichtung verlegt werden können. Unsere Betreuungsleistungen umfassen ebenfalls allgemeine Aktivierungsmaßnahmen, Kulturveranstaltungen und eine liebevolle seelsorgerische Begleitung, das alles unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Patienten. Sterbende werden mitfühlend und rücksichtsvoll betreut und erhalten die notwendige schmerzlindernde Medikation.

Tagesstätte
Die Tagesstätte bietet in einer angenehmen Atmosphäre Tagesbetreuung für alte Menschen, deren Angehörige tagsüber arbeiten. So können sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und müssen nicht in einer Dauerpflegeeinrichtung untergebracht werden. Es handelt sich um alte, hilfsbedürftige und häufig auch körperlich oder psychisch behinderte Menschen, oft mit Demenz, die nicht mehr alleine gelassen werden dürfen. In der Tagesstätte werden sie umfassend betreut, einschließlich der Ganztagsverpflegung und Hygiene. Die Betreuung durch das freundliche und einfühlsame Personal umfasst aber auch ergotherapeutische und rehabilitative Maßnahmen und verschiedene Formen von aktiver Beschäftigung, um den Bedarf nach sozialen Kontakten zu decken.

Seelsorge
Die Seelsorge wird bei uns nicht als Zusatzleistung verstanden, sondern ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil der Pflege. Wir sehen sie als eines der Grundbedürfnisse des Menschen und respektieren dabei die individuellen Wünsche jedes Einzelnen.
Jeder von uns betreute Patient kann die seelsorgerischen Dienste in Anspruch nehmen, die in persönlichen Gesprächen, Verleihung von geistlicher Literatur, gemeinsamen oder individuellen Gebeten, Treffen mit einem Geistlichen, Empfangen der kirchlichen Sakramente, einer direkten Teilnahme an Gottesdiensten in unserer Kirche oder  ihrer Vermittlung via Audio- bzw. Videoübertragung, sowie einer allgemeinen seelsorgerischen Begleitung bestehen. Außerdem hat jeder Patient ein Recht darauf, in den letzten Stunden seines Lebens Beistand zu erhalten und seelsorgerisch begleitet zu werden. Dies sehen wir als unsere Pflicht, zumal der Sterbende diesen Anspruch meist nicht mehr selbst stellen kann. Die Sterbebegleitung endet bei uns nicht mit der Erfüllung der hygienischen und medizinischen Bedürfnisse des Patienten, sondern schließt das wesentliche, tiefste und letztendlich auch letzte und einzige Bedürfnis eines Sterbenden mit ein – das Bedürfnis nach Versöhnung mit seinen Mitmenschen, seinem Leben und dem Tod, um leichter loslassen zu können.

Ein wichtiger Aspekt der Seelsorge ist die gleiche respektvolle Behandlung aller Menschen, ungeachtet deren religiöser Zugehörigkeit oder deren Lebenseinstellung. Bei uns wird allen die gleiche Achtung entgegengebracht.  


2. DIE WELT DER ORDENSSCHWESTERN
Die Berufung der Ordensschwestern ist sehr einfach – mit der Kraft des Glaubens allen Bedürftigen zu dienen. Dabei ist nicht entscheidend, ob es sich um einen Kranken oder Sterbenden, ein Kind oder einen körperlich oder geistig behinderten Erwachsenen, einen Sträfling oder einen physisch oder geistig armen Menschen handelt, der vielleicht im materiellen Überfluss lebt und dabei das Wichtigste vermisst – den Sinn des Lebens, die Liebe und das Vertrauen, das Gefühl der Geborgenheit.
Unsere Ordensschwestern leben in einer Gemeinschaft. Einige von ihnen arbeiten im Heim, andere, vor allem ältere Schwestern sorgen für das leibliche Wohl der anderen und eine familiäre Atmosphäre und helfen dort, wo es nötig ist. Sie beteiligen sich an der seelsorgerischen Betreuung der Patienten, kümmern sich um die Kirche und nehmen an verschiedenen Aktivitäten im Heim teil, treffen sich mit Menschen aus der Umgebung, mit den Mitarbeitern, den Patienten und ihren Angehörigen sowie den Frauen im Strafvollzug. Die Gemeinschaft arbeitet auch aktiv mit der hiesigen Pfarrgemeinde zusammen.



3. DIE WELT DER ZIVILEN MITARBEITER
UND FREIWILLIGEN HELFER

Unser Heim ist im Vergleich zu großen Krankenhäusern eine relativ kleine Einrichtung, deshalb ist es umso wichtiger, eine freundschaftliche, warmherzige, offene und hilfsbereite Atmosphäre zu schaffen. In einer Familie ist die Vielfalt von Charakteren, Altersunterschieden und Bildungsständen natürlich gegeben. Je besser es uns gelingt, diese Vielfalt als verbindendes und ergänzendes Element zu nutzen, desto besser für unsere Patienten und natürlich auch für uns selbst. Wir wollen nicht Andere verändern, sondern uns selbst, unsere Beziehung und Einstellung zu den Patienten. Wir sind bemüht, uns gegenseitig aufzubauen, uns jeden Tag über die getane Arbeit zu freuen und unsere Mitarbeiter freundlich, warmherzig und tolerant zu behandeln.
Die freiwilligen Helfer gehören seit Beginn zum wichtigen Bestandteil der Belegschaft des Heims des hl. Karl Borromäus und stehen in enger freundschaftlicher Beziehung zu den Mitarbeitern und den Borromäerinnen. Sie helfen nicht nur den Patienten, sondern auch dem Personal, zum Beispiel bei der Organisation von Kultur- und Gesellschaftsveranstaltungen. Die meisten von ihnen sind Studenten oder Rentner, es gibt aber auch einige Freiwillige im arbeitsfähigen Alter. Die freiwilligen Helfer bringen dem Heim keine finanziellen Vorteile, sondern schaffen Werte.


4. DIE WELT DER FRAUEN IM VOLLZUG
Das Heim des hl. Karl Borromäus beherbergt auch die zur Haftvollzugsanstalt Ruzyně gehörende Frauenvollzugsabteilung Řepy. Die inhaftierten Frauen sind direkt im Heim untergebracht und können hier einer Beschäftigung nachgehen – sie arbeiten meist als Reinigungskräfte, im Garten, in der Waschküche oder in der Küche. Da das Heim gleichzeitig als Pflegeeinrichtung für alte Menschen dient, haben die Frauen außerdem die Möglichkeit, sich zu Pflegerinnen umschulen zu lassen und nach der Haftentlassung weiter im Pflegeberuf zu arbeiten. Die hier untergebrachten Frauen werden vor der Aufnahme psychologischen Tests unterzogen, dabei werden die Persönlichkeit der Verurteilten, die Schwere der Straftat sowie diverse Fachgutachten berücksichtigt. Die Inhaftierten können an Kulturveranstaltungen, Konzerten usw. teilnehmen und die geistige Welt der Ordensschwestern kennen lernen. Vor allem durch die Pflege kranker Menschen bekommen sie die Gelegenheit, über ihr eigenes Leben, die Hilflosigkeit kranker Menschen, das Alter und das Sterben nachzudenken. Sie treffen hier auf Realität, lernen Verantwortung zu übernehmen, aber auch positive Gefühle zuzulassen und Vertrauen zu den Mitarbeitern aufzubauen. Durch diese Erfahrung ändern sie häufig ihre Einstellung. Einen Sünder gut zu behandeln heißt, ihm eine Chance zu geben ...


Begegnung verschiedener Generationen:
Das Heim bietet Gelegenheiten zu verschiedenen kulturellen, geistlichen und gesellschaftlichen Begegnungen mit den Mitarbeitern, freiwilligen Helfern, mitarbeitenden inhaftierten Frauen, Einwohnern des Stadtteils und Mitgliedern der hiesigen Pfarrgemeinde.  An den Veranstaltungen für unsere Patienten nehmen verschiedene Schulen teil – von kleinen Kindern bis zu Hochschulstudenten.  
Die vielfältigen Aktivitäten des Heims sorgen für ein reichhaltiges kulturelles Angebot für die Patienten, aber auch die Senioren und behinderten Mitbürger aus der Umgebung.
Das Heim fungiert außerdem als Bildungszentrum für Pflegeberufe. Die Studenten und Studentinnen von fünf Schulen lernen hier verantwortungsvolles und gewissenhaftes Arbeiten.  Gerne empfangen wir auch Besucher aus dem In- und Ausland, die mehr über die interessante und nützliche Verknüpfung von medizinischen, sozialen und Bildungsleistungen erfahren möchten.
Dies ist auch unseren Patienten von Nutzen, die sich darüber freuen, dass sich noch jemand für sie und ihr Leben interessiert und sich dadurch nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen. Ihre zum Ausdruck gebrachte Zufriedenheit ist der Beweis dafür, dass sie sich bei uns wohl fühlen.  

Finanzierungsquellen
Um ehrliche und solide Pflegearbeit leisten zu können, reichen staatliche Mittel  (Subventionen, Versicherungsleistungen) leider nicht aus. Unser Heim war schon immer auf die freundliche Unterstützung unserer Mitmenschen angewiesen, für die wir sehr dankbar sind.

„Die Barmherzigkeit ist das Mitgefühl mit dem Elend anderer, es darf aber nicht bei einem Gefühl bleiben. Die Barmherzigkeit beinhaltet den Willen zu Taten, zu wahren Bemühungen um die Beseitigung des Elends und des Bösen.“ Hl. Thomas von Aquin



Domov sv. Karla Boromejského
/Heim des hl. Karl Borromäus/
K Šancím 50
163 00  Praha 17 - Řepy
Tel.: 235 323 248, 235 301 209
Fax: 235 302 720
konsolata (@) domovrepy.cz
sekretariat (@) domovrepy.cz
www.domovrepy.cz


Spendenkonto:
GE Money Bank , Praha 5, Nádražní 344/23
Kontonummer  :  174-1950304504/0600
Kontonummer IBAN : CZ9306000001741950304504
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